Einrichtungen / Angebot
In diesem Bereich finden Kinder und Jugendliche vom dritten Lebensjahr bis zur Beendigung der Schulpflicht eine Wohnmöglichkeit, wenn ein Verbleib in der Herkunftsfamilie aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr möglich ist. Die Kinder besuchen die schulvorbereitende Einrichtung oder unsere private Förderschule mit Tagesstätte des HPZ-Irchenrieth e.V. Das Kinder- und Jugendwohnen ist eine vollstationäre Einrichtung, in der die Betreuung und Erziehung das ganze Jahr sicher gestellt ist. Eine enge Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie, dem Jugendamt und der privaten Förderschule bilden die Grundlage für eine optimale Erziehung und Versorgung unserer Bewohner*innen.
Ein Wohnheim kann niemals eine Familie ersetzen. Dennoch wird versucht, den Alltag der Bewohner*innen so familiennah wie möglich zu gestallten. Betreut werden die Kinder von Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen und Kinderpfleger*innen. Sozialpädagog*innen begleiten die Mitarbeiter*innen und Angehörige in fachlichen Fragen.
Nach Beendigung der Schulpflicht kann der junge Erwachsene in andere Bereiche der Wohnstätten GmbH wechseln oder für selbständigere Wohnformen befähigt werden.
Das Kinder- und Jugendwohnen gliedert sich in drei Wohngruppen auf und bietet Wohnangebote für die unterschiedlichsten Bedürfnisse:
- Heilpädagogische Wohngruppe
- Heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe
- Heilpädagogische Intensivwohngruppe
Wohnheim für Werkstatt- und Förderstättengänger*innen
Das Wohnheim für Werkstattbeschäftigte und Förderstättenbesucher*innen bietet derzeit 124 Bewohner*innen, vom schwerstmehrfachbehinderten bis zum/zur sozialhandlungsfähigen Bewohner*in, ein Zuhause. In den Wohngruppen wird jede*r entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Tagesablauf mit eingebunden. So können Wohngemeinschaften mit etwa 10 – 14 Betreuten je Wohngruppe ohne „Hotelcharakter“ harmonisch zusammenleben. Die Wohngruppen in Irchenrieth wurden im Juni 2023 um den Standort Vitalpark Eschenbach und im Juni 2024 um den Standort „Wohnen am Hofgarten“ in Neustadt/WN ergänzt.
Die Zusammensetzung der Wohngruppe richtet sich nach vielen Faktoren, oft ist die Gruppe auch einfach mit den Jahren gewachsen. In unseren Wohngruppen leben Männer und Frauen. Es stehen Einzel- und Doppelzimmer zur Verfügung. Betreut werden die Bewohner*innen von Mitarbeiter*innen mit einer Berufsausbildung als Heilerziehungspfleger*in, Erzieher*in, Kinderpfleger*in und Hauswirtschafter*in.
Intensiv- und beschützte Wohngruppe für erwachsene Menschen
Dieses Angebot des Wohnens richtet sich an erwachsene Menschen mit einer primär geistigen Behinderung, die ganztags einen besonders hohen Betreuungs-, Förderungs- oder Beaufsichtigungsbedarf haben. Erhebliche Eigengefährdung, starke Weglauftendenzen oder gefährdende Verhaltensweisen gegenüber der Um- und Mitwelt, die wiederum Eigengefährdungen auslösen, machen dieses Angebot erforderlich. In der beschützten Wohngruppe leben Menschen mit einem entsprechenden richterlichen Unterbringungsbeschluss, ansonsten ist ein Wohnen in dieser Gruppe nicht möglich. Die Bewohner*innen der Intensivwohngruppe benötigen diesen Beschluss nicht. Dabei ist es unser Bestreben, diese Bewohner*innen zu stabilisieren und zu fördern, um Umzüge in weniger intensiv betreute Wohnangebote zu ermöglichen.
Seniorenwohngruppe
Dieses Angebot des Wohnens richtet sich an Menschen mit einer geistigen Behinderung, die aus ihrem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden sind. Die Seniorengruppe wird im sogenannten „dritten Lebensabschnitt“, als ein Ort der Ruhe, Erholung und Freizeitgestaltung gesehen. Auch in dieser Wohngruppe wird auf „aktives Wohnen“ Wert gelegt. Es ist kein Pflegeheim mit Hotelcharakter, sondern auch hier ist die aktive Mithilfe an den alltäglichen Aufgaben von unseren Bewohner*innen entsprechend ihrer Fähigkeiten gefordert.
Aktive Freizeitgestaltung soll einem körperlichen und geistigen Abbau entgegenwirken. Unter Anleitung von pädagogisch ausgebildetem Personal wird der Tag strukturiert, Beschäftigung angeboten, Feste entsprechend der Jahreszeit gemeinsam vorbereitet und gefeiert, Freizeiten geplant und durchgeführt.
Außenwohngruppe in Weiden
Unsere Außenwohngruppe ist in weiten Teilen auf Selbständigkeit und Teilhabe ausgerichtet. Das Heranführen und die Festigung von selbständigem Leben und Eigenverantwortung nehmen großen Raum ein. Aus diesem Grund ist der Bedarf an Begleitung und ggf. Anleitung noch größer, als dies beim Ambulant Unterstützen Wohnen der Fall ist. Für einige Bewohner*innen ist diese Wohnform daher eine gute Alternative zum „Werkstattwohnheim“. Zudem kann diese Wohngruppe ein Sprungbrett zu noch mehr Selbständigkeit und evtl. zur eigenen Wohnung sein.
Aktive Mitwirkung bei alltäglichen Dingen wie Einkaufen, Haus- und Gartenarbeit und Selbstversorgung sind Programm – jeder nach seinen Möglichkeiten. Aufgaben mit Verantwortung in der Hausgemeinschaft, aktive Freizeitgestaltung und Fragen zur Partnerschaft und Sexualität gehören zum Alltag.
Ambulant Unterstütztes Wohnen
Im Ambulant Unterstützten Wohnen begleiten wir Menschen (mit einer geistigen Behinderung und/oder psychischen Erkrankung), die ein selbst bestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen möchten. Die Mitarbeiter*innen des AUW kommen dabei regelmäßig zu den Klient*innen nach Hause in deren Wohnung und helfen stundenweise in allen Bereichen des alltäglichen Lebens.
Die Unterstützung kann z.B. in folgenden Bereichen erfolgen:
- Selbstversorgung und Wohnen (z.B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten, lebenspraktische Fertigkeiten, Umgang mit Geld)
- Aufnahme von persönlichen und sozialen Kontakten (z.B. Aufbau neuer Beziehungen, Hilfe bei der Konfliktbewältigung)
- Tagesgestaltung und Freizeit (z.B. Unterstützung bei Freizeitaktivitäten, Assistenz bei der Kontaktaufnahme zu Vereinen, Hilfe bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel)
- Unterstützung bei gesundheitlichen Angelegenheiten (z.B. Begleitung zu Arztterminen, Information zur Einnahme von Medikamenten)
- Unterstützung bei seelischen und psychischen Problemen (z.B. Gespräche über belastende Situationen)
- Assistenz beim Umgang mit Medien (z.B. Umgang mit Internet, Handy etc.)
Beim Ambulant Unterstützten Wohnen handelt es sich um Eingliederungshilfe nach § 90 SGB IX in Verbindung mit § 99 SGB IX. Die Kosten dafür trägt in der Regel der zuständige Sozialhilfeträger. Wir beraten Sie gerne und unterstützen bei der Beantragung.
Dieser Personenkreis erhält eine, seinen Bedürfnissen entsprechende Pflege und Betreuung, unter Einbindung in die Gemeinschaft der Mitbewohner*innen.
Neben der pflegerischen Versorgung spielt in unserem Pflegeprozess auch die pädagogische Betreuung eine große Rolle. Pflegerisches und pädagogisches Personal arbeiten dabei Hand in Hand, um ein bestmögliche Versorgung der Bewohner*innen zu gewährleisten.