Bei Pressekonferenz wird offiziell das „Host Town“-Programm für den Besuch der ungarischen Delegation im Juni vorgestellt – Lob für das HPZ Irchenrieth – Viele Schulen und Vereine beteiligt 

Irchenrieth/Weiden/Neustadt. Der Endspurt ist offiziell eingeläutet. Nachdem, um in der Sportlersprache zu bleiben, die erste Halbzeit erfolgreich bestritten wurde, fiel am Mittwoch im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth der offizielle Anpfiff zur zweiten. Bei einer Pressekonferenz stellten das Organisationsteam der gemeinsamen „Host Town“-Bewerbung des Landkreises Neustadt/WN und der Stadt Weiden um Vorsitzenden Thomas Fritsch, Landrat Andreas Meier, Oberbürgermeister Jens Meyer, Schirmherrin Margit Kirzinger (stellv. Landrätin) und Schirmherren Kurt Seggewiß (Weidener Alt-Oberbürgermister) erstmals öffentlich das Programm vor, das auf die 112 Athlet*innen der ungarischen Delegation, die vom 12. bis zum 15. Juni zur Vorbereitung auf die „Special Olympics World Games“ in Berlin zu Gast sein werden, wartet.

Der vom ehemaligen Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger unterschriebene Ball, den die Kicker des HPZ RehaSport-Vereins e. V. bei ihrer ersten Teilnahme an den „Special Olympics“ erhalten hatten, passte als Dekoration dabei ins Bild. Denn nicht nur die Vertreter des Landkreises und der Stadt spielten sich die Bälle perfekt zu, sondern sie unterstrichen in bestem inklusiven Teamgedanken, dass „sie sich gemeinsam für ein inklusives und gleichberechtigtes Miteinander einsetzen werden“ und „den Gästen aus Ungarn, bestehend aus Sportler*innen, Coaches und Betreuer*innen, unvergessliche Momente schaffen werden“.

„Stadt und Landkreis kooperieren im ‚Host Town-Programm‘ als Partner der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung“, freute sich Fritsch in seiner Begrüßung, bei der zunächst ein Image-Video der „Special Olympics 2023“ in Berlin gezeigt wurde (mehr hier: https://t1p.de/xszt2). Als Chef des Organisationsteams und als Vorsitzender des HPZ RehaSports erläuterte er die Anfänge der „Special Olympics“, die Hintergründe zur gemeinsamen „Host Town“-Bewerbung und die bevorstehenden Aufgaben, die auf Stadt und Landkreis zukommen.

„Der Countdown läuft! In 155 Tagen, vom 17. bis 25. Juni, finden die World Games 2023 in Berlin – und damit erstmals in Deutschland – statt. Tausende Athlet*innen aus rund 200 Delegationen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an“, so Fritsch. Für diese Sportveranstaltung sei im Vorfeld das „Host Town-Programm“ auf die Beine gestellt worden. Sinn und Zweck dessen: Bevor die Wettbewerbe der Weltspiele starten, reisen die Delegationen in verschiedene Regionen Deutschlands. Allen Delegationen soll dadurch eine interkulturelle Erfahrung ermöglicht werden.

Gleichzeitig, so der Vorsitzende weiter, solle die Vision von einer inklusiven und barrierefreien Gesellschaft in Deutschland erreicht werden, nach dem Motto „Unbeatable together – zusammen unschlagbar“. Auch die Stadt Weiden und der Landkreis Neustadt/WN werden dabei ihren Anteil leisten und als Gastgeber-Kommunen auftreten. Vom 12. bis zum 15. Juni 2023 empfangen sie die 112 mann- und frauenstarke Delegation „Special Olympics Hungary“, die in Berlin in 15 Sportarten um Medaillen kämpfen wird.

Landrat Meier dankte aellen Beteiligten, auch dem HPZ Irchenrieth für dessen Unterstützung, für die „intensive Zeit der Vorbereitung“. Für den Landkreis sei das „Host Town“-Programm etwas Besonderes, weil es „ein Paradebeispiel für die bereits vorgelebte Inklusion“ ist. „Wir wollen diese in unserer Bevölkerung noch weiter, fester und nachhaltiger verankern“, sagte der Landrat. Er sah das Programm als Chance für künftige Themen und für die Vereine, vor allem beim Bau von neuen Sportstätten das Bewusstsein für die Inklusion zu schärfen. „Wir werden mit unserem Programm vom 12. bis 15. Juni auf alle Fälle ein Ausrufezeichen für die Inklusion setzen“, so Meier weiter.

Ein Zuspiel, das Weidens Oberbürgermeister Meyer gerne annahm: „Wir sind glücklich und dankbar, dass wir gemeinsamer Gastgeber sein werden. Und wir werden der ungarischen Delegation unvergessliche Tage bereiten.“ Auch in Weiden sei Inklusion ein wichtiges Thema, mit dem man sich auseinandersetze. Er titulierte zudem das HPZ als „segensreiche und überregional bedeutsame Einrichtung mit Vorbildcharakter“, in der schon lange inklusiver Sport betrieben werde, und die einen nicht unwesentlichen Anteil am „Host Town“-Programm leiste.

Schirmherrin Kirzinger und Schirmherr Seggewiß betonten, dass in den vielen Sitzungen des Organisationsteams in den letzten Monaten ein „hochinteressantes Programm“ entstanden sei, in dem viele Schulen und Sportvereine aus Stadt und Landkreis involviert sein werden. Der Alt-Oberbürgermeister danke den beiden Gebietskörperschaften, die für die benötigten Spenden in Höhe von rund 50.000 Euro Ausfallbürgschaften übernommen hätten und versprach gleichzeitig: „Wir wollen und werden diese aber nicht ziehen, sondern die entsprechenden Gelder selbst generieren. Für uns beginnt jetzt die zweite Hälfte unserer Arbeit.“

Apropos Schulen: Bevor Fritsch das Programm offiziell vorstellte, nannte er u. a. die FOS/BOS Weiden, die das Logo des „Host Town“-Programms entwerfen und am 30. Januar offiziell vorstellen werde, und das Elly-Heuss-Gymnasium, das die ungarischen Athlet*innen bei der rhythmischen Sportgymnastik unterstützen und auch beim Empfang am Weidener Stadtplatz einen Auftritt hinlegen werde. „Egal, ob Kultur, Freizeit, sportliche Aktivitäten oder Feierlichkeiten – unseren internationalen Gästen wird an vier Tagen ein buntes Programm geboten“, so Fritsch abschließend.

Die ungarische Delegation ist mit folgenden Sportarten vertreten (in Klammern die beteiligten Vereine/Schulen, die die Trainingsmöglichkeiten stellen): Leichtathletik (TV und SpVgg Vohenstrauß), Badminton (TB Weiden), Basketball (DJK Neustadt/WN), Boccia (HPZ RehaSport), Bowling (HPZ RehaSport), Radfahren (Concordia Pirk), 7-s-Side-Fußball (HPZ RehaSport), Gymnastik (Elly-Heuss-Gymnasium), Handball (HC Weiden), Judo (FC Weiden-Ost), Powerlifting (1. AC Weiden), Rollerskating (Pleysteiner Piranhas), Schwimmen (SV Weiden), Tischtennis (DJK Weiden/Max-Reger-Schule) und Tennis (SpVgg Pirk).

Das Programm in der Stadt Weiden und im Landkreis für Ungarn sieht wie folgt aus:

  • Juni: Abholung des Teams am Bahnhof in München, Anreise per Bus, Willkommensfest am Stadtplatz in Weiden mit Rahmenprogramm, anschließend Transfer in Hotel „Zur Post“ nach Tännesberg
  • Juni: Führung durch die Gedenkstätte Flossenbürg, Mittagessen im HPZ-Museumscafé, nachmittags Stadtführung in Weiden, abends Grillfest am Schießlweiher, Transfer nach Tännesberg
  • Juni: vormittags Trainingsmöglichkeiten in den Sportarten, Mittagessen bei den jeweiligen Vereinen/Schulen, Nachmittag zur freien Verfügung, Bayerischer Abend in Pirk
  • Juni: Verabschiedungsfeier am Stadtplatz in Neustadt/WN, Transfer nach Berlin
  • Noch zu planen: Am 13. oder 14. Juni ist die originale olympische Fackel der „Special Olympics 2023“ in Berlin zu Gast