Wie der 34-jährige Mathias Hellwig seinen Arbeitsalltag in der Stanzerei meistert – „Ein Job, der optimal ist und mir ungemein Spaß macht!“

Geschickt spannt Mathias Hellwig das rund 1,50 Meter lange Rohr in die Werkbank ein. Er setzt die Schrauben und Halterungen ein und montiert die Zinken. Die ganzen Arbeitsschritte dauern ungefähr sechs Minuten und fertig ist der komplette Zinkenträger für die Landwirtschaftsfirma Fella-AGCO GmbH aus Feucht. Für die produziert die Werkstätten GmbH des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth die Teile der großen Rechen, die hinten an Traktoren angebracht sind und zum Beispiel für das Wenden von Heu benötigt werden.

„Es ist optimal hier, einfach super“, sagt der 34-Jährige, der in Altenhammer bei Flossenbürg wohnt. Er arbeitet seit 2016 in den HPZ-Werkstätten – eine Arbeit, die ihm sichtlich Spaß macht. Der gelernte Metzger entschloss sich nach seiner Ausbildung dazu, die Branche zu wechseln und heuerte auf dem Bau an.

Doch seit 2014 hat sich sein Leben aufgrund eines tragischen Arbeitsunfalls mit einem Starkstromkabel grundsätzlich verändert. „Ich war lange im Krankenstand und anschließend auf Reha“, erinnert sich Mathias Hellwig zurück. Trotz aller Maßnahmen blieb eine Behinderung zurück, die ihm aber heute kaum anzumerken ist. Und er hat sich mit ihr inzwischen perfekt arrangiert, genießt sein Leben und seinen Job.

Über seine Eltern entstand nach seiner Genesung der Kontakt zum HPZ, wo er schließlich einen Ausbildungsplatz bekam. Mathias Hellwig absolvierte einen zweijährigen Grund- und Aufbaukurs im Berufsbildungsbereich. „Das war quasi die Vorbereitung auf das, was ich jetzt mache und ist mit einer Lehre zu vergleichen“, erzählt der 34-Jährige.

Es folgte die Anstellung in der Stanzerei der HPZ-Werkstätten, in der aktuell rund zehn Leute beschäftigt sind. „Die Arbeit taugt mir richtig“, sagt Mathias Hellwig, der nach wie vor in Altenhammer wohnt und jeden Tag per HPZ-Bus nach Irchenrieth gefahren und auch wieder nach Hause gebracht wird. Besonders schätzt er dort den Zusammenhalt zwischen den Kollegen, mit denen sich inzwischen auch Freundschaften entwickelt haben. Nicht zu vergessen seien die Betreuer und sein Vorgesetzter Bernd Pecher – den er als einen „super Chef“ bezeichnet.

In den acht Stunden von 8 bis 16 Uhr – was einem ganz normalen Arbeitstag entspricht – fertigt Mathias Hellwig im Schnitt eine ganze Palette an Zinkenträgern, also 70 Stück, an. „Klar ist es manchmal anstrengend, aber es macht ungemein Spaß“, weiß er. In seiner Freizeit sieht der 34-Jährige gerne Netflix-Serien an, geht am Samstag regelmäßig mit seiner Mutter zum Einkaufen und trifft sich ab und an mit Kollegen auf ein Bierchen in einer Kneipe.