In der Förderstätte halten Therapiehunde eine besondere Trainingseinheit ab – Sorgfältige Ausbildung der Grundstock – Willkommene Abwechslung im Alltag

Der kleine Charly wedelt freudig mit seinem Schwanz und schnuppert in die Luft. Sein Halstuch verrät ihm bereits, dass es gleich los geht. Charly ist ein acht Monate alter Havaneser und macht gerade seine Ausbildung zum Therapiehund. Er besticht durch seine treuen Augen und dem Welpenblick, dem kaum einer widerstehen kann. Charly kennt bereits den Weg in die Förderstätte des Heilpädagogischen Zentrums Irchenrieth (HPZ), in dem sein Frauchen Angelina Rittner als Heilerziehungspflegerin arbeitet.

Doch heute ist kein gewöhnlicher Arbeitstag für Charly und Angelina. Der Junghund ist schon ganz aufgeregt, denn es kommen auch seine Freunde aus der Ausbildungsgruppe von Trainerin Daniela Simon zu Besuch. Nur wenige Minuten später entdeckt Charly seine Freunde Luna, Nala und Jimmy. Die zwei Australien Shepherd- Hündinnen und der Berner Sennenhund absolvieren ebenfalls die Ausbildung zum Therapiehund und die Hundefreunde sind inzwischen schon ein eingeschworenes Team. An der Seite der Vierbeiner mit dabei sind Annette Bachert und Dr. Katharina Gold. Auch sie werden zukünftig in Einrichtungen und im privaten therapeutischen Setting mit ihren Hunden anderen Menschen zur Seite stehen und ihnen assistieren.

Bei Trainerin Daniela Simon von Dani‘s Hundeakademie aus Eschenbach haben die tierischen Schüler schon so Einiges lernen dürfen. In der „Grundschule“ haben die Hunde alles erfahren, was für den notwendigen Gehorsam und die Erziehung eines Hundes essenziell ist. Als Therapiehunde bedarf es aber weit mehr als dies. So haben die Hunde in der weiterführenden Kursen noch wichtige Dinge dazu gelernt, die sie in ihrem zukünftigen Beruf brauchen werden.

Angefangen von Aufgaben, die sie übernehmen können, bis hin zu helfenden Gesten und therapeutischen Übungen. So sind die Mensch-Hunde-Teams unabhängig von ihren Aufgabengebieten in der Lage, Erwachsene und Kinder, sowohl sozial-emotional als auch motorisch, zu fördern und zu therapieren.

Doch nun geht es mit der heutigen Ausbildung weiter. Auf dem Stundenplan steht Praxis. All das, was die fünf Vierbeiner in den letzten Monaten in der Schule gelernt haben, dürfen sie heute in der Praxis in der Förderstätte in Irchenrieth zeigen. Die drei Junghunde sind doch noch sehr aufgeregt, als es in die erste Gruppe der Förderstätte geht. So viele neue Gerüche und Menschen erwarten sie.

Die Spannung merkt man den Dreien deutlich an, doch am Ende überwiegt die Neugierde und nach dem ersten Kontakt mit den Klienten ist das Eis schnell gebrochen. Und natürlich ist es auch für die Menschen mit Beeinträchtigung eine willkommene Abwechslung, dass die bunte Hundeschar zu Besuch ist. Sie freuen sich über die Tricks und den Kontakt mit den Fellnasen und genießen es, diese zu streicheln und ihnen nach erfolgreich durchgeführten Kommandos ein Leckerli geben zu dürfen.

Anschließend geht es dann noch zu kleinen Einheiten für Einzelangebote. Auch hier zeigten sich die angehenden Therapiehunde vorbildlich. So kann Charly mit seinen Freunden am Ende auf einen sehr erfolgreichen Unterrichtstag zurückblicken.

Mit vielen neuen Erfahrungen, Eindrücken und ein wenig stolz verlassen die Mensch-Hunde-Teams das HPZ. Ein großer Dank geht natürlich an die Trainerin und an Angelina Rittner für die Organisation des Trainingstages, sowie der Förderstätte mit allen Klienten.