Strickaktion der Stiftung „Sonnenblume“ des HPZ Irchenrieth ein Erfolg: 7000 Meter werden angebracht – Erlös kommt Kinder- und Jugendwohnen zu Gute
Irchenrieth. Ein neuer Zaun für das Kinder-und Jugendwohnen „Am Kleefeld“ im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth? Nein, beileibe nicht. Und es ist auch keine Verpackungsaktion eines bekannten Künstlers. Vielmehr schmückt seit Donnerstagmittag definitiv der längste Schal der Oberpfalz die neueste HPZ-Einrichtung – eine Aktion, die die Stiftung „Sonnenblume“ im Mai 2019 ins Leben gerufen hatte.
Lang, länger, am längsten – der Rekordversuch ist geglückt: Es sind beeindruckende Zahlen, die zum offiziellen Ende der Schalaktion von Aufsichtsratsvorsitzender Birgit Reil, die die Aktion federführend von Anfang an begleitet hatte, präsentiert wurden: 80 fleißige Helferinnen und Helfer legten rund drei Stunden Hand an, um in zehn Reihen à 308 Meter Schal mit einer Gesamtlänge von 7000 Metern anzubringen.
Zum Vergleich: Der offiziell vom Guinness-Buch der Weltrekorde als längster in Deutschland eingetragene selbstgestrickte Schal liegt mit 4010 Metern im Textilmuseum Helmbrechts. Der längste in der Welt ist dem Norweger Helge Johanson mit derzeit 4565,46 Metern zugeschrieben worden.
Im Beisein der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Brigitte Krause, ihrer Vorstandskollegin Claudia Prommersberger, der Elternbeiratsvorsitzenden Michaela Jung sowie von Vorstandsmitglied Dieter Wettinger und weiteren Mitgliedern der Stiftung „Sonnenblume“ sagte sie: „Vor zwei Jahren haben wir mit der Aktion begonnen. Sie sollte eigentlich bis April 2020 beendet sein.“ Doch wegen der Corona-Pandemie seien mehrere Verschiebungen notwendig geworden.
Die Aufsichtsratsvorsitzende dankte den viele Strickerinnen aus nah und fern. Etliche Strickrunden, Einzelpersonen und Senioreneinrichtungen hätten für das HPZ gestrickt. Reils besonderer Dank galt Annemarie Maresch und ihren beiden Mitstreiterinnen, die sage und schreibe 1100 Meter Schal beigetragen hatten.
Zudem erwähnte die Aufsichtsratsvorsitzende den Strickkreis aus Brand mit Organisatorin Jutta Tackmann, Karin Benner mit ihren Helferinnen, Sieglinde Müller, Gerda Rupprecht, Karin Bauer, Ruth Friedl, Helga Pichl und ihr Team, Kerstin Schuller, die Stadt Maxhütte-Haidhof und die Caritas-Tagespflege Rosenquarz aus Pleystein. Für ihre Unterstützung lobte Reil auch den Einsatz des HPZ-Aktivkreises und des HPZ-Elternbeirates der Schule sowie ihre Aufsichtsratskolleginnen, die beim Zusammenfügen der einzelnen Schals zu großen Schnecken dabei waren.
Diese wurden von der MaLaGa-Truppe der HPZ-Werkstatt, die auch die unzähligen Zaunpfosten rund um das Kinder- und Jugendwohnen aufgebaut hatte, mit Lastern und Gabelstaplern angeliefert. Zudem legten am Donnerstag viele Mädchen und Jungen der Berufsschul-Stufe der HPZ-Förderschule beim Einpacken kräftig mit Hand an.
Das Motto der zweijährigen Strickaktion der Stiftung „Sonnenblume“ hatte dabei gelautet: Masche an Masche für einen gemeinsamen guten Zweck. Und, wenn möglich, dabei den längsten Schal der Oberpfalz entstehen zu lassen. Gesagt, getan – denn die Aktion fiel bei vielen Verbänden, Vereinen und Strickrunden in der Region auf fruchtbaren Boden.
Die Idee dahinter: An dem Vorhaben konnte sich jeder mit einem handgestrickten Schal beteiligen. Einzige Bedingung: Er musste 15 Zentimeter breit sein. Bei Länge und Farbe sowie beim Muster konnten alle Beteiligten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Die Werke wurden dann in den letzten Wochen zum längsten Schal der Oberpfalz zusammengefügt.
Einzelteile davon oder auch daraus angefertigte Sitzkissen, so Reil, werden nun künftig bei anstehenden HPZ-Veranstaltungen oder auch Online gegen eine Spende verkauft. Wobei der Erlös natürlich dem Kinder- und Jugendwohnen „Am Kleefeld“ zu Gute kommen wird.